Die Streuobstwiesen der Arge Nord-Ost und ihre Pflege
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Wir haben in den letzten zehn Jahren sechs Grundstücke erworben, um in dem sehr stark beanspruchten Ballungsraum Stuttgart mit hohem Nutzungsdruck Streuobstwiesen-Biotope anzulegen, zu erhalten und zu entwickeln. Wichtig sind uns dabei ein gutes Verhältnis zur Landwirtschaft sowie auch Synergien für die Naherholung. Unser Ziel ist es, alle drei Nutzungsarten dieser siedlungsnahen Freiflächen – den Naturschutz, die Landwirtschaft und die Naherholung – gemeinsam zu fördern und bestehende Konflikte abzubauen.
Vier unserer Grundstücke sind bewusst Randstücke und liegen an der Nahtstelle unterschiedlicher Nutzungen. Damit lassen sich mit geringen Eingriffen in die landwirtschaftlichen Ackerflächen durch ökologisch hochwertige Obstbaumstreifen lineare Biotopstrukturen schaffen, die gleichzeitig auch den Erlebniswert der Landschaft für die Naherholung steigern.
Unsere Streuobstwiesen-Biotope pflegen und entwickeln wir nach naturschutzfachlichen Kriterien. Wir haben Landwirte, Biologen, Vogelkundler und andere Naturschutzfachleute unter unseren Mitgliedern. Zudem werden wir von einer Landschaftsplanerin und Mitarbeitern der Stadt Stuttgart fachlich beraten und arbeiten partnerschaftlich mit der Landwirtschaft zusammen.
Zur schlagkräftigen Pflege unserer Grundstücke stehen uns neben den üblichen Handgeräten auch Balkenmäher, Traktor mit Arbeitsbühne und Hänger zur Verfügung. Dadurch sind eine hohe Qualität und auch die Nachhaltigkeit unserer Arbeit gewährleistet.
Soweit alte Bäume vorhanden sind, versuchen wir sie zu revitalisieren und zu stabilisieren (Schnitt) und möglichst lange zu erhalten. Neue Bäume pflanzen wir mit großem Abstand und nehmen für Streuobstbau empfohlene, robuste und möglichst großwüchsige Sorten.
Wir nutzen alle Produkte der Streuobstwiese. Den bei der Pflege der Wiesen anfallenden Grasschnitt verfüttern wir entweder in der Nähe weidenden Hochlandrindern, geben ihn an Reiterhöfe ab oder speisen ihn als wertvolles Raufutter in die Heuwerbekette uns unterstützender Landwirte ein.
Wir schneiden unsere Bäume nicht auf Ertrag oder leichte Ernte, sondern richten den Baumschnitt daran aus, große und dabei möglichst langlebige und stabile Bäume zu erhalten (Oeschbergschnitt). So schaffen und erhalten wir Lebensräume für bedrohte Tierarten wie den Steinkauz.
Weiterführende Links zum Thema Streuobstpflege:
Zum Thema naturgemäßer Obstbaumschnitt gibt es eine sehr gute Anleitung des
Deutschen Verbands für Landschaftspflege,
„Pflanzung und Pflege von Streuobstbäumen“,
Naturgemäßer Obstbauschnitt für die Praxis, Farbige Broschüre, 57 S. (03/2011)
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Warum sind Streuobstwiesen so wichtig?